Prävention endet nicht mit einer Demenzdiagnose. Ein gesundheitsbewusster Lebensstil hilft auch Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und Komplikationen zu vermeiden.

Die kantonalen Sektionen von Alzheimer Schweiz organisieren zahlreiche Freizeitangebote für erkrankte Menschen, die eine präventive Wirkung haben und vor allem auch Spass machen wie Singen, Tanzen, ein Museum besuchen, Basteln, Gedächtnistrainings, Spazieren oder Wandern. In der Agenda finden Sie unter «Freizeit und Geselligkeit» sowie «Kurse und Weiterbildungen» entsprechende Angebote.

 

Präventionstipps für Menschen mit Demenz

Mit gezielten Präventionsmassnahmen kann der Krankheitsverlauf bei Demenz verlangsamt oder hinausgezögert und die Lebensqualität möglichst lange erhalten werden.

 

Geistige stimulierende  Aktivitäten für Menschen mit Demenz

Generell gilt: Finden Sie Aktivitäten, die motivieren und herausfordern, ohne zu überfordern:

  • Motivieren Sie Erkrankte, gewohnte Aktivitäten wie z. B. Kochen, Gartenarbeit, Handarbeiten usw. weiterzuführen. Vereinfachen Sie die Tätigkeiten oder teilen Sie diese in verschiedene Etappen auf.
  • Planen Sie Pausen und Erholungszeiten ein.
  • Nehmen Sie Rücksicht auf das Tempo der erkrankten Person und vermeiden Sie Druck.
  • Wechseln Sie die Aktivitäten, da die Aufmerksamkeit der erkrankten Person nachlassen kann.
  • Bei Spielen steht der gemeinsame Spass im Vordergrund und weniger die Regeln.
  • Singen geht auch in einem fortgeschrittenen Demenzstadium. Wählen Sie bekannte Lieder aus der Kindheit der erkrankten Person aus.
  • Unternehmen Sie Aktivitäten wie Tanzen und Radfahren, solange die körperliche Verfassung dies erlaubt. Tätigkeiten, welche körperliche und geistige Koordination erfordern, ermöglichen auch in einem fortgeschrittenen Stadium noch positive Erlebnisse und stärken das Selbstwertgefühl.

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Körperliche Aktivitäten für Menschen mit Demenz

  • Spazieren ist förderlich für Körper und Geist. Fragen Sie auch Freunde oder Freiwillige, ob sie eine Spazierbegleitung übernehmen.
  • Da erkrankte Menschen oft desorientiert sind, können sie sich verlaufen und den Weg nach Hause nicht mehr finden. Es gibt Hilfsmittel (z. B. Armbanduhr mit GPS), welche die Sicherheit des Erkrankten gewährleisten. Mehr dazu finden Sie in unserer «Hilfsmittelliste».
  • Wenn Sie mit Ihrem erkrankten Angehörigen spazieren gehen, fördern Sie auch Ihre eigene Gesundheit.
  • Motivieren Sie die erkrankte Person, gewohnte Aufgaben weiterzuführen wie Haus- oder Gartenarbeiten. Planen Sie dabei kurze Abschnitte von 15 bis 20 Minuten.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Person sich regelmässig ausruhen kann und sie der Aktivität und dem Wetter angepasste Kleidung trägt.

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Ernährungstipps für Menschen mit Demenz

Während des gesamten Krankheitsverlaufs ist es wichtig, dass die Betroffenen ausreichend und gesund essen. So lassen sich Komplikationen wie Mangelernährung vermeiden. Demenzerkrankte mit einem erhöhten Bewegungsdrang benötigen zudem ausreichend Kalorien.

  • Essen Sie gemeinsam: Das macht mehr Spass und Sie können beobachten, ob die erkrankte Person ausreichend und gesund isst.
  • Kochen Sie gemeinsam: Damit sorgen Sie dafür, dass Betroffene gesund essen. Zwar brauchen Sie mehr Zeit, indem Sie die erkrankte Person bei Bedarf anleiten. Doch dadurch behält diese ihre Fähigkeiten länger bei.
  • Damit Menschen mit einer fortschreitenden Demenzerkrankung möglichst lange zuhause bleiben können, lassen sich Entlastungsangebote wie beispielsweise Mahlzeitendienste oder Mittagstische nutzen.
  • Wenn der Umgang mit Messer und Gabel schwerfällt, dann ist gesunder «Fingerfood», in kleinen Portionen über den Tag verteilt, eine gute Alternative.
  • Im Verlauf ihrer Erkrankung vergessen betroffene Personen oft das Trinken oder sie verspüren weniger Durst. Flüssigkeitsmangel kann jedoch die Symptome verschlimmern. Daher ist es wichtig, Getränke bereitzustellen. Prosten Sie einander zu und trinken Sie gemeinsam.
  • Bei Schluckstörungen kann eine Begleitung durch eine Logopädin oder einen Ergotherapeuten sinnvoll sein.

Weitere Hintergrundinformationen und Anregungen, was in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium zum Thema Essen und Trinken zu berücksichtigen ist, finden Sie in unserem Informationsblatt «Essen und Demenz».

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Soziale Aktivitäten für Menschen mit Demenz

Menschen mit Demenz schätzen oft Familientreffen und Ausflüge. Viele mögen Kinder und Tiere, weshalb sie sich gerne auf Spielplätzen und in Tierparks aufhalten. Auch die kantonalen Sektionen von Alzheimer Schweiz sind aktiv:

  • Mehrere Sektionen von Alzheimer Schweiz bieten Treffen und Gruppenaktivitäten für Menschen mit Demenz an. Dabei wird gesungen, getanzt, gebastelt oder man wandert, spaziert oder macht eine Besichtigung z. B. eines Museums.
  • Die  Alzheimer-Cafés bieten zwanglose Begegnungen für Erkrankte und Angehörige.
  • Die Alzheimer-Ferien entlasten pflegende Angehörige, indem Menschen mit Demenz dank einer Betreuungsperson allein oder zusammen mit einer nahestehenden Person eine Ferienwoche verbringen.
  • Für junge Menschen mit Demenz gibt es spezielle Angebote von Alzheimer Schweiz.

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