27. Februar 2024
Auch ältere Menschen sind von Gewalt betroffen. Nationalrätin Ida Glanzmann lancierte darum eine Motion für ein nationales Impulsprogramm gegen Gewalt. Dieses will die Massnahmen von Kantonen, Gemeinden und Verbänden vernetzen.
Körperliche oder psychische Gewalt und Vernachlässigung betrifft auch ältere Menschen, die zu Hause oder in einem Heim leben. Nationalrätin Ida Glanzmann, Die Mitte, forderte deshalb 2015 in einem Postulat einen Bericht des Bundesrates. Gemäss diesem im Jahr 2020 publizierten Bericht sind schätzungsweise zwischen 300 000 und 500 000 Personen ab 60 Jahren von Gewalt oder Vernachlässigung betroffen. Obwohl die Kantone, gestützt auf den Bericht des Bundesrates, ein nationales Impulsprogramm zur Verhinderung von Gewalt gegen ältere Menschen befürworteten, beschloss der Bundesrat im Mai 2023, auf ein solches zu verzichten.
Parlament unterstützt Motion
Um auch das Parlament zu involvieren, lancierte Nationalrätin Ida Glanzmann im Jahr 2021 gemeinsam mit vielen Mitunterzeichnenden aus allen Fraktionen die Motion 21.3715 «Impulsprogramm zur Prävention von Gewalt im Alter mit Fokus auf Betreuung». Dieser Vorstoss hat zum Ziel, die Sicherheit und das Wohlergehen der älteren Menschen zu gewährleisten.
In der Sommersession 2023 nahm der Nationalrat die Motion deutlich an. Am 27. Februar 2024 sprach sich auch der Ständerat in der Frühjahrssession für die Motion aus.
Chance für mehr Schutz vor Gewalt im Alter
Gemeinsam mit anderen Organisationen hatte Alzheimer Schweiz deshalb im Vorfeld der parlamentarischen Debatten die Eidgenössischen Räte zur Wichtigkeit eines nationalen Impulsprogramms orientiert. Dank der Motion lassen sich nun, die Massnahmen in den Kantonen, von Gemeinden und Fachverbänden besser miteinander vernetzen und Synergien schaffen. Alzheimer Schweiz freut sich, dass nach dem Nationalrat nun auch der Ständerat ein Zeichen für den Schutz von älteren Menschen vor Gewalt und Vernachlässigung gesetzt hat.
Demenz: Herausforderung für Angehörige
Die Betreuung von Menschen mit Demenz ist herausfordernd. Häufig sind Angehörige rund um die Uhr im Einsatz und können sich kaum einmal entspannen. Entlastungsmöglichkeiten und professionelle Hilfe sind für Angehörige unerlässlich. Unterstützung und Beratung finden Angehörige, Gesundheitsfachpersonen und weitere Interessierte beim Alzheimer-Telefon 058 058 80 00.