Eine Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums Obsan zeigte kürzlich, dass 42 bis 50 Prozent der Personen mit Demenz oder Demenzverdacht, die in einem Pflegeheim leben, Antipsychotika erhalten. Eine Journalistin von CH Media befragte deshalb im Juli 2024 unter anderem auch Stefanie Becker, Direktorin von Alzheimer Schweiz, zum Einsatz von Antipsychotika.

Da diese Mittel schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen und die Ausdrucksmöglichkeiten der Menschen einschränken, hielt Stefanie Becker fest: «Trotz gegenteiligen Empfehlungen werden Antipsychotika noch immer zu oft zur Beruhigung von Personen mit Demenz eingesetzt.» Sie riet bei Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Symptomen in erster Linie nicht-medikamentöse Therapien anzuwenden. Zudem liessen sich mit einem guten Betreuungskonzept, wie sie in der Broschüre «DemCare: Empfehlungen für Langzeitinstitutionen» vorgestellt werden, auch bei gleichbleibendem Personalbestand der Einsatz von Medikamenten senken.