Mediennews vom 17. Februar 2023
Ratgeber zur frontotemporalen Demenz
Gemäss Angehörigen ist der US-Schauspieler Bruce Willis an frontotemporaler Demenz erkrankt. Die krankheitsbedingten Veränderungen stellen Angehörige vor besondere Herausforderungen. Die neue Broschüre «Frontotemporale Demenz» von Alzheimer Schweiz bündelt aktuelle und umfassende Informationen zu dieser Demenzform, die gehäuft bei Personen im erwerbsfähigen Alter auftritt.
Die frontotemporale Demenz (FTD) ist eine sehr seltene Form der Demenzerkrankung, kaum bekannt in der Öffentlichkeit. Sie tritt vorwiegend schon vor dem Rentenalter auf und zeigt sich in Symptomen und Verhaltensänderungen, die für die Angehörigen oftmals herausfordernd sind. Aktuell unterscheidet man drei Haupttypen von FTD:
- Die verhaltensorientierte Form, auch als behaviorale FTD bezeichnet, ist die am häufigsten auftretende FTD-Form. Persönlichkeit und Verhalten verändern sich. Die Person wird durch die Krankheit antriebslos, ihr Essverhalten verändert sich und sie ist immer wie weniger in der Lage, Empathie zu empfinden. Häufig entwickelt sie ein zwanghaftes Verhalten. Für die Angehörigen ist diese Form der FTD äusserst belastend, auch weil die erkrankte Person sich zunehmend enthemmt verhält, was sich in sozial inadäquaten und impulsiven Handlungen zeigt. Besonders erschwerend ist die mangelnde Krankheitseinsicht der Erkrankten.
- Bei der semantischen Variante der primär progressiven Aphasie geht die Bedeutung der Wörter verloren, die Wortfindung ist erschwert, später werden auch vertraute Gesichter bzw. Personen nicht mehr erkannt. Im Verlauf der Erkrankung verändern sich auch die Persönlichkeit und das Verhalten.
- Bei der nicht flüssigen Variante der primär progressiven Aphasie wird die Wortbedeutung nach wie vor verstanden, jedoch ist das passende Wort nicht mehr abrufbar. Die Persönlichkeit, das Gedächtnis und das Orientierungsvermögen bleiben meist intakt.
Die neue Broschüre «Frontotemporale Demenz» von Alzheimer Schweiz bündelt aktuelle und umfassende Informationen und ist gleichzeitig ein alltagstauglicher Ratgeber. Sie geht zum einen auf die medizinischen Aspekte der FTD ein, erläutert die verschiedenen Erscheinungsformen der Erkrankung und ihr Fortschreiten, und gibt einen Überblick über die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Zum anderen berichtet die Broschüre auch über Situationen und Probleme, mit denen betreuende und pflegende Angehörige konfrontiert sein können. Hilfreich sind dabei Beispiele aus der Praxis mit Empfehlungen für den Alltag. Auch Entlastungsangebote, rechtliche und finanzielle Aspekte im Zusammenhang mit der Erkrankung haben einen prominenten Platz darin. Die kostenlose Broschüre kann in Deutsch, Französisch und Italienisch als PDF herunterladen werden und steht in gedruckter Form zur Verfügung.
Weitere Informationen
- Broschüre «Frontotemporale Demenz»
- Schulungstage für Angehörige zur frontotemporalen Demenz
- Gesprächsgruppen für Angehörige von Menschen mit frontotemporaler Demenz
Weitere Auskünfte
Jacqueline Wettstein, Leiterin Kommunikation & Fundraising, Tel. 058 058 80 41, media(at)alz.ch
Alzheimer Schweiz
Gurtengasse 3
3011 Bern
alzheimer-schweiz.ch
ist ein gemeinnütziger Verein mit über 10 000 Mitgliedern und rund 130 000 Gönnerinnen und Gönnern. Die Organisation ist in jedem Kanton mit einer Sektion vertreten. Seit über 30 Jahren unterstützt Alzheimer Schweiz kompetent Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und Fachpersonen aus der Pflege und Betreuung.