Aktuell leben in der Schweiz rund 146'500 Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform. Im Jahr 2050 werden es voraussichtlich 315'400 Personen sein. Eine Demenz ist sowohl für Erkrankte als auch ihre Angehörigen eine grosse Herausforderung. Vor diesem Hintergrund, aber auch mit Blick auf den Fachkräftemangel sowie die jährlichen Kosten von 11,8 Milliarden ist es wenig nachvollziehbar, warum der Ständerat kürzlich eine entsprechende Motion abgelehnt hat, welche ein nationales Forschungsprogramm zur Alzheimer-Krankheit gefordert hatte.
Da der Bundesrat periodisch Themen für die nationale Forschung bestimmt, hat Alzheimer Schweiz dem zuständigen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation ein eigenes Forschungsprogramm zu Demenz eingereicht. Dieses fokussiert auf psychosoziale Interventionen und Behandlungsmöglichkeiten zur Förderung und Erhaltung der Lebensqualität von Demenzerkrankten und ihren Angehörigen. Unterschiedliche Aspekte der funktionalen Lebensqualität von Menschen mit Demenz sollen erforscht, sowie die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von nicht-medikamentösen Interventionen untersucht werden. Die individuelle Sicht der Demenzbetroffenen in Bezug auf den Nutzen einer Intervention muss dabei im Zentrum stehen. Die Erkenntnisse aus der interdisziplinären und schweizweiten Herangehensweise von Wissenschaft und Praxis tragen dazu bei, dass die Ressourcen im Gesundheitswesen gezielter und mit grösserem Nutzen für Demenzbetroffene eingesetzt werden können.
Verschiedene Parlamentsmitglieder unterschiedlicher Parteien sowie zahlreiche Stakeholder unterstützen unseren Forschungsvorschlag. Leider hat unsere Eingabe den Zuschlag nicht bekommen. Einmal mehr wird deutlich, dass Alzheimer und andere Demenzformen noch zu wenig im Fokus der Forschung sind, um die zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.