Alzheimer Schweiz untersuchte in einer zweiteiligen Studie die Kosten bei Demenz. Im ersten Teil der Studie richtet sie den Fokus auf die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten. Diese betragen 11,8 Milliarden Franken. Fast die Hälfte dieser Gesamtkosten sind indirekten Kosten; diese übernehmen Angehörige und Nahestehende, indem sie unentgeltlich betreuen und pflegen. Sie ersparen dem Gesundheitssystem damit jährlich Kosten von rund 5,5 Milliarden Franken.
Die AHV reicht meist nicht.
Neben den volkswirtschaftlichen Kosten berechnet der zweite Teil der Studie die Kosten für eine bedarfsgerechte Demenzversorgung, die Betroffene selbst tragen müssten. Durchschnittlich würde ein Betroffener mit leichter Demenz, der zuhause und in Partnerschaft lebt, rund 6000 Franken jährlich bezahlen. Bei schwerer Demenz im Heim steigen die Ausgaben auf rund 72 000 Franken jährlich. Die Kosten unterscheiden sich dabei teils erheblich nach Wohngemeinde.
Die Studie zeigt, dass sich viele Menschen im Verlauf der Krankheit eine bedarfsgerechte Versorgung bei Demenz nicht leisten könnten. Die Kosten für Alleinstehende übersteigen bereits bei einer mittelschweren Demenz die maximale AHV-Rente deutlich. Bei Ehepaaren entsprächen die Auslagen für die Versorgung der gemeinsamen Rente. Das Auftreten einer Demenzerkrankung erhöht das Risiko für Armut im Alter somit erheblich.
Höchste Dringlichkeitsstufe
Für Alzheimer Schweiz sind die Ergebnisse alarmierend. Angehörige leisten einen enormen Einsatz und bewältigen die Betreuung und Pflege oftmals allein. Dabei riskieren sie, durch die komplexe Aufgabe selbst zu erkranken. Alzheimer Schweiz fordert deswegen mehr Entlastungsangebote und dass Betreuung als krankheitsrelevante Leistung anerkannt und entsprechend vergütet wird.