Menschen mit Demenz verlieren krankheitsbedingt allmählich verschiedene alltägliche und damit auch die sprachlichen Fertigkeiten. Zum einen können sich Demenzerkrankte deshalb immer weniger leicht verbal mitteilen, zum anderen haben sie auch zunehmend Mühe, andere zu verstehen oder einem Gespräch zu folgen.
Wenn Menschen mit Demenz die Worte fehlen
Personen mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform haben im Verlauf der Erkrankung zunehmend Mühe, die richtigen Worte zu finden. Wenn ihnen das passende Wort nicht einfällt, nutzen sie häufig ähnliche, sinnverwandte Bezeichnungen, z. B. «Glas» anstelle von «Tasse». Oder sie kreieren neue Wörter aus bekannten Begriffen oder umschreiben etwas bildhaft: Anstatt «Milch» möchten sie einen Kaffee mit «Weissem» haben. Menschen mit Demenz verwechseln auch die Begriffe, sprechen etwa von Tee, meinen aber Kaffee. Sie bringen auch gegensätzliche Wörter durcheinander und bezeichnen etwas als kalt, obwohl es heiss ist. Oder sie verwenden Wörter wie etwa Tasche und Flasche, weil sie ähnlich klingen. Um sich auszudrücken, benötigen Erkrankte auch mehr Zeit als früher.
Wie Menschen mit Demenz kommunizieren, ist anders, als wir es gewohnt sind. Dennoch sind ihre Aussagen oft sinnhaft und lassen sich teilweise auch mit etwas Intuition nachvollziehen.
Wenn das Kurzzeitgedächtnis nachlässt
Während das Langzeitgedächtnis im Unterschied zum Kurzzeitgedächtnis länger bestehen bleibt, können sich Menschen mit Demenz oft nach wenigen Minuten nicht mehr daran erinnern, was sie vor kurzem gesagt oder gehört haben. Namen, Abmachungen oder Termine gehen deshalb schnell vergessen. Deshalb fragen Betroffene häufig das Gleiche mehrmals oder wiederholen unabsichtlich bereits Gesagtes.
Wenn Gespräche zur Herausforderung werden
Betroffene haben aufgrund der Erkrankung auch zunehmend Mühe, ihr Gegenüber zu verstehen und somit einem Gespräch zu folgen. Besonders schwierig sind Gespräche in lauten Umgebungen, etwa mit mehreren Personen, ablenkenden Hintergrundgeräuschen oder visuellen Reizen. Oft reagieren sie dann nicht nach gängigen kommunikativen Verhaltensregeln: Statt das Gegenüber anzuschauen, gehen manche während des Gesprächs z. B. umher, um sich so besser auf das Gespräch konzentrieren zu können. Oder sie schliessen die Augen, weil die Situation sie sehr fordert und ermüdet, um weniger abgelenkt zu sein. Menschen mit Demenz versuchen häufig auch aus Scham, Verständnisschwierigkeiten zu kaschieren. Manche wechseln dann spontan das Thema oder geben Antworten, die nicht auf die gestellten Fragen passen.
Mit Geduld und Verständnis in Kontakt bleiben
Situationen, in denen man andere nicht mehr versteht und selbst auch nicht mehr verstanden wird, sind für Menschen mit Demenz verwirrend, frustrieren und machen Angst. Oft ziehen sie sich deshalb zurück. Auch manche Angehörige, Freunde und Bekannte meiden solche Gespräche zunehmend, weil sie ratlos oder frustriert sind, wie sie mit der veränderten Situation umgehen sollen oder sie die erkrankte Person auch schützen möchten. Wie wir alle haben auch Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform das Bedürfnis, sich mitzuteilen und verstanden zu werden. Mit Geduld, Verständnis und einer demenzfreundlichen Kommunikation ist es möglich, mit der erkrankten Person in Kontakt zu bleiben – verbal, aber langfristig vor allem auch nonverbal.