Kommunikation ist auch ohne Worte möglich. Vieles, das wir selbst mitteilen oder wahrnehmen, passiert nicht durch Worte, sondern mittels Mimik, Gestik oder anderen nonverbalen Signalen wie Tonfall, Stimmklang und ähnliches. Menschen mit Demenz verlieren zwar allmählich ihre verbalen Fertigkeiten, können sich aber weiterhin über die Körpersprache ausdrücken und diese auch von ihrem Gegenüber verstehen. Insbesondere nehmen Demenzerkrankte Emotionen und Stimmungen wahr. Die nonverbale Kommunikation bietet deshalb auch die Möglichkeit, mit Erkrankten in Kontakt zu bleiben.

 

Mit Körpersprache kommunizieren

Ein Lächeln, ein Halten der Hand oder eine Umarmung drückt häufig sehr viel mehr aus, als sich mit Worten mitteilen lässt. Mimik und Berührungen, sofern angemessen und die erkrankte Person sie zulässt, können damit Nähe schaffen, auch wenn die sprachliche Ausdrucksfähigkeit nur noch wenig oder gar nicht mehr vorhanden ist. Achten Sie dabei auf folgende Aspekte:
 

  • Augenkontakt herstellen: Stellen Sie immer wieder bewusst den Augenkontakt her und sprechen Sie die Person weiterhin mit ihrem Namen an. Achten Sie darauf, dass Sie ein Gespräch mit ihr immer auf Augenhöhe führen: Setzen Sie sich auch, wenn Ihr Gegenüber auf einem Stuhl sitzt.
     
  • Zuwendung und Wertschätzung zeigen: Auch wenn Sie den verbalen Austausch vermissen, ist es wichtig, dass Sie Ihrem Gegenüber weiterhin offen, interessiert und wertschätzend begegnen. Dies nimmt auch die erkrankte Person wahr und schafft einen guten Boden für das Zusammensein.
     
  • Nonverbale Signale beachten: Beobachten Sie die erkrankte Person aufmerksam. Viele Haltungen, Stimmungen und Gefühle drücken Menschen mit Demenz in nonverbalen Signalen und mit Körpersprache aus. Haben Sie Geduld, Sie werden rasch merken, wann sich Ihr Gegenüber freut, was ihn beunruhigt oder auch ängstigt.
     
  • Nähe schaffen: Wenn es für Sie und den Menschen mit Demenz stimmig ist, können Sie sich durch Berührungen, Streicheln, eine Kopf- oder Fussmassage körperlich nahe sein. Auch das Durchblättern eines gemeinsamen Fotoalbums oder das Hören von Musik, die ihnen beiden gefällt, erzeugt eine verbindende Nähe, ohne dass Worte notwendig sind.
     
  • Verbale Kommunikation mit Mimik und Gestik unterstützen: Sprechen Sie weiterhin mit der erkrankten Person. Untermalen Sie Ihre verbalen Aussagen mit Mimik und Gesten. Achten Sie auf Ihren Tonfall und den Stimmklang. Lächeln Sie beispielsweise, wenn Sie etwas erzählen, das Ihnen beiden Freude bereitet. Runzeln Sie bewusst die Stirn, wenn Sie etwas berichten, dass Sie unzufrieden macht. Machen Sie es vor, wenn Sie Ihr gegenüber zum Essen anleiten möchten.
  • Ehrlich und authentisch bleiben: Paul Watzlawiks berühmter Satz «Man kann nicht nicht kommunizieren» gilt besonders auch für die nonverbale Kommunikation. Menschen mit Demenz sind selbst sehr authentisch und haben ein feines Gespür für die Stimmungen ihres Gegenübers. Sie merken, wenn wir traurig, fröhlich oder auch gestresst sind. Seien Sie deshalb authentisch und ehrlich in Ihrer Kommunikation.
     

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