Wenn Gespräche mit Menschen, die mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform leben, zunehmend schwieriger werden, belastet dies auch Angehörige. Oft sind auch Freunde, Bekannte und Nachbarn überfordert. In solchen Situationen ist es wichtig, sich immer wieder in die Situation der betroffenen Person zu versetzen, ihr empathisch und wertschätzend zu begegnen, die eigene Kommunikation anzupassen und diese auf die Bedürfnisse der Person mit Demenz auszurichten.
Hilfreiche Tipps
Wenn Angehörige, Personen im Umfeld und Betreuungspersonen auf ihre eigene Kommunikation achten und sich an einfache Prinzipien halten, können Menschen mit Demenz einem Gespräch leichter folgen, das Gesagte verstehen und sich auch besser einbringen.
- Der Person von vorne begegnen und Blickkontakt suchen: Führen Sie das Gespräch mit Menschen mit Demenz stets auf gleicher Augenhöhe. Es ist wichtig, dass Sie vor jedem Gespräch den Blickkontakt herstellen und die Person mit ihrem Namen ansprechen.
- Langsam und deutlich sprechen: Sprechen Sie langsamer als gewöhnlich und vor allem deutlich. Machen Sie auch Pausen zwischen Ihren Sätzen. Dann hat Ihr Gegenüber mehr Zeit, das Gesagte aufzunehmen und zu verstehen.
- Inhalte vereinfachen: Vermeiden Sie lange Sätze, Fach- und Fremdwörter, Jugendsprache, mehrsilbige Begriffe oder auch Ironie. Es ist hilfreich, wenn Sie Ihre Aussagen in kurze, leicht verständliche Sätze packen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Ausdrucksweise weiterhin erwachsenengerecht ist. Vermeiden Sie z. B. «Babysprache», damit werten Sie Ihr Gegenüber ab.
- Einfache Fragen stellen: Insbesondere Fragen nach «warum», «wieso», «weshalb» können Menschen mit Demenz oft nicht mehr beantworten. Stellen Sie Ihre Fragen deshalb so, dass sie sich mit einem einzigen Wort oder mit Ja bzw. Nein beantworten lassen.
- Aufmerksam zuhören: Wir alle möchten, dass man uns zuhört, wenn wir etwas sagen. Dieses Bedürfnis haben auch Menschen mit Demenz. Schenken Sie Ihrem Gegenüber die Aufmerksamkeit und Offenheit, die Sie sich auch selbst wünschen. Lassen Sie Ihrem Gegenüber genügend Zeit, sich mitzuteilen. Fragen Sie interessiert nach, wenn Sie etwas nicht verstehen.
- Kritik weglassen: Lassen Sie falsche Aussagen oder Behauptungen stehen. Korrigieren Sie diese nicht. Argumentieren oder widersprechen ist selten hilfreich, sondern führt vor allem zu einer angespannten Situation. Menschen mit Demenz können oft nicht mehr nachvollziehen, warum etwas möglicherweise auch anders ausgelegt werden könnte. Loben Sie stattdessen die erkrankte Person für Sachen, die ihr gut gelingen. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und unterstützt ihre Selbständigkeit.
- Anliegen und Gefühle ernst nehmen: Menschen mit Demenz leben zunehmend in ihrer eigenen Welt. Es kann deshalb schwierig sein, ihre Bedürfnisse und Wünsche auf Anhieb zu erkennen und zu verstehen. Auch wenn Sie die Anliegen und Gefühle teilweise nicht nachvollziehen können, bleibt es wichtig, dass Sie Ihr Gegenüber ernst nehmen.
- Nicht persönlich nehmen: Es kann vorkommen, dass die erkrankte Person Sie kritisiert oder Ihnen Vorwürfe macht. Oft verbergen sich dahinter Gefühle wie Hilflosigkeit, Verunsicherung oder Frustration. Diese Kritik richtet sich deshalb nicht an Sie persönlich. Warten Sie in solchen Situationen kurz ab und sprechen Sie über ein anderes Thema. Wenn es Ihnen aber persönlich zu nahe geht, dann teilen Sie dies mit und sagen Sie auch einmal «Stopp». Oder verlassen Sie für einen Moment den Raum oder die Situation.
- Hektik vermeiden: Achten Sie bei Gesprächen mit einer Person mit Demenz auf eine ruhige Umgebung mit möglichst wenig ablenkenden Reizen wie etwa eine laufende Sendung im Fernsehen, im Radio oder grelles Licht. Wichtig ist auch, dass Sie selbst ruhig und entspannt sind, dies überträgt sich auch positiv auf Ihr Gegenüber. Vermeiden Sie Gespräche, wenn Sie selbst gestresst sind.