«Mit Humor geht’s einfacher»

Verändert sich der Humor und der Stellenwert des Humors, wenn jemand an Demenz erkrankt ist?

In der Gesprächsgruppe Labyrinth konnten wir schon öfters erleben, wie Humor in einer schmerzhaften Situation weiterhalf. Wenn die Teilnehmenden ihre Schwierigkeiten im Alltag schildern, wenn sie sich etwa auf einem vertrauten Weg verlaufen oder das Kochen nicht mehr gelingt, dann ergänzen sie die Erzählung meistens mit einem Lächeln oder einem Lachen. Nicht, weil sie die Situation lustig finden, sondern weil das Lachen dem Weinen nahe ist. Und das Lachen hilft, besser mit Verlusten umzugehen. Humor und Freude, genauso wie Traurigkeit, haben einen wichtigen Stellenwert im Leben mit Demenz und auch in unserer Gesprächsgruppe. Dies verstärkt sich noch, wenn jemand die passenden Worte gerade nicht mehr findet. Erkrankte, aber auch Angehörige und Freunde, die vorher vor allem verbal kommunizierten, finden diesen Übergang zu einer anderen Ausdrucksweise oft schwierig. Wenn die Worte ausgehen, ist deshalb der Humor eine hervorragende Möglichkeit, um das Leben mit Demenz zu meistern und die Kommunikation mit Nahestehenden aufrecht zu erhalten.

Eine kleine Delegation eurer Gesprächsgruppe besuchte die Eröffnung der Ausstellung «HUMOR – geliebt, verpönt, gefürchtet» des Vögele Kultur Zentrums. Wie erlebten die Teilnehmenden diesen Anlass?

Wir waren alle sehr begeistert vom Empfang, der Organisation und der schönen, gut gestalteten Ausstellung. Einer der Betroffenen hatte besonders Freude, seine Aussage „Mit Humor ist man nicht allein“ als grossen Titel an der Wand lesen zu dürfen. Die Ausstellung ist mannigfaltig und wir nahmen viele Anregungen mit. Während der Vernissage waren auch weitere an Demenz Erkrankte und ihre Ehepartnerinnen und -partner eingeladen. Dadurch konnten wir neue Kontakte knüpfen. Die Anfrage des Vögele Kultur Zentrums und der Besuch an der Ausstellung «HUMOR – geliebt, verpönt, gefürchtet»zeigt uns und vor allem allen Besucherinnen und Besuchern, dass Menschen mit Demenz immer noch zum gemeinschaftlichen Leben beitragen können.