Mit dem Tandem nochmals auf grosser Velo-Tour

Herr Täuber - Wie geht es Ihnen heute?

Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, denn ich habe mich mit meiner Einschränkung abgefunden. Zwar bin ich inzwischen recht stark limitiert bei Sicht, Motorik und auch bei der Kommunikation, weiss aber gleichzeitig, wie ich mich im Alltag bewegen muss, um beispielsweise nicht zu stolpern. Ich brauche oft Hilfe und Leute um mich herum. Aber das Leben ist für mich immer noch lebenswert!

Was ist das Besondere an Ihrem Vorhaben?

Diese ersten drei Stationen auf der Veloreise – Insel, Uni, Stiftung intact – haben für mich eine besondere Bedeutung. Mit der Insel und der Uni Bern verbinden mich viele Jahre harter Arbeit, aber auch viele Begegnungen mit tollen Menschen. In der Stiftung intact wirke ich als Stiftungsrat und helfe mit, dass Menschen trotz Einschränkungen oder Benachteiligungen eine Arbeit und eine soziale Einbettung im Alltag haben. Die vierte Station «Lueg» hat wiederum symbolische Bedeutung. Dorthin lud ich nämlich zu meinem 60-ten Geburtstag ein. Jetzt, 10 Jahre später, sind wir – trotz anderer Vorzeichen aber mit grosser Freude – wieder da.

«Herausforderung Alzheimer» … auf der medizinischen Seite ist meine Hoffnung, dass man Alzheimer eines Tages heilen kann. Leider sieht es bisher nicht so gut aus. Praktizierende Ärzte müssen zudem die Symptome frühzeitig erkennen und richtig reagieren. Auf der gesellschaftlichen Seite muss man anerkennen, dass Alzheimer besonders für die Angehörigen zu grosser Belastung führen kann. Diese kann nur mit professioneller Hilfe gemeistert werden. Und last but not least – die Menschen müssen wissen, dass das Leben auch mit Alzheimer lebenswert sein kann!

«Herausforderung Klima» … unser Klima ist nur zu retten, wenn wir unser Verhalten ändern. Wenn alle Faktoren miteinbezogen werden. Wenn beispielsweise auch die Mobilität mitzieht und nicht weiter Abgase rauslässt. Aber auch andere Ansätze wie alternative Energiequellen, nachhaltiges Bauen, nachhaltige Landwirtschaft, neue Arbeitsmodelle mit mehr Home Office oder dann der Verzicht auf Luxusreisen, sei es privat oder geschäftlich, helfen. Jeder einzelne ist gefordert.

«Globale Gesellschaft» … unser Klima zu schützen ist unsere wichtigste Aufgabe, auch für kommende Generationen!

«Tandem-Velo» … eine grosse Befreiung für mich! Und erst noch ökologisch vertretbar. Bei meiner ersten Testfahrt musste ich mich schon etwas daran gewöhnen. Aber mit einem guten Piloten geht das. Ein riesiger Plausch!

Der Artikel entstand nach einem Gespräch zwischen Peter Masciadri und Martin Täuber im September 2021.

Arbeitsgruppe Impuls:  Sind Sie selbst an Alzheimer oder einer anderen Demenzform erkrankt und möchten Ihre Ideen bei Alzheimer Schweiz einbringen? Oder kennen Sie eine demenzerkrankte Person, die die Projekte von Alzheimer Schweiz mitgestalten möchte? Neue Teilnehmende sind jederzeit herzlich willkommen. Weitere Auskünfte zur Arbeitsgruppe Impuls: Agnès Henry, Beraterin Alzheimer-Telefon,058 058 80 00, agnes.henry(at)alz.ch.