Schön, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihren Vater, so bleibt die Vertrautheit zwischen Ihnen bestehen.
Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwerer, sich zeitlich und örtlich zurechtzufinden. Wenn es z.B. eindunkelt, schliessen sie nicht daraus, dass es Abend wird. Häufig kommt der Person auch ihr üblicher Aufenthaltsort fremd vor. Weil sie desorientiert ist, kann sich Unsicherheit und Angst in Unruhe äussern. Menschen mit Demenz nehmen Veränderungen in ihrer Umgebung wahr, auch emotionale. Wird es abends ruhig, nachdem sich die meisten Heimbewohnerinnen und -bewohner zurückziehen, kann dies Unruhe auslösen. Ist Ihr Vater unruhig, so lassen Sie ihn wissen, dass es Ihnen wichtig ist, dass es ihm gut geht. Suchen Sie Augenkontakt und berühren Sie ihn. Bieten Sie ihm einen Spaziergang an oder etwas anderes und beobachten Sie, wie er darauf reagiert. Seine Lebensgeschichte kann auch Hinweise geben, weshalb er sich unruhig verhält oder was ihn beruhigen würde.
Fragen Sie das Pflegepersonal, wie es Ihren Vater abends erlebt und wie es auf seine Unruhe reagiert. Hat die Pflege bereits besprochene Rituale in den Heimalltag integriert, die Ihrem Vater wichtig sind? Vielleicht irritiert ihn möglicherweise etwas in seinem Zimmer. Gibt es evtl. eine Lichtquelle, die angeschaltet bleiben kann? Der Austausch mit der Pflege ist sehr hilfreich. Als Tochter kennen Sie die Lebensgeschichte Ihres Vaters am besten und sind ihm emotional am nächsten. Gemeinsam mit dem Pflegeteam tragen Sie Beobachtungen zusammen. Unabhängig von der Demenz können auch andere Gesundheitsbeschwerden Auslöser sein für die abendliche Unruhe. Ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt ist zu empfehlen, wenn Schmerzen vermutet werden oder um diese zumindest ausschliessen zu können.
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