Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung weisen nebst dem Auftreten von Gedächtnis- oder Verhaltensstörungen ein erhöhtes Risiko für Stürze auf. Diese können durch Gang- und Gleichgewichtsstörungen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Sehstörungen ausgelöst werden. Des Weiteren deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass Gleichgewichtsstörungen bei Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung nicht auf klassische motorische Störungen, sondern auf Beeinträchtigungen von kognitiven Funktionen wie die der Aufmerksamkeit und von exekutiven Funktionen zurückzuführen sind.
Die Konsequenzen von Stürzen bei Menschen mit Demenz können darin resultieren, dass sie ihre Autonomie verlieren und es ihnen dadurch nicht mehr möglich ist, selbstständig zu Hause zu wohnen. Während Studien bei gesunden älteren Menschen aufzeigen, dass multifaktorielle Interventionen und Übungsprogramme die Anzahl Stürze reduzieren oder sogar verhindern können, ist der Einfluss von Bewegungstraining auf die physische Performanz bei Menschen mit Demenz zurzeit uneindeutig. Jedoch weisen Studien darauf hin, dass physische Aktivität bei Menschen mit Alzheimer zu einer Verbesserung der Kognition führen kann. Aktuell ist jedoch noch nicht umfassend erforscht, wie solche Interventionen funktionieren und welche daraus resultierenden Ergebnisse erwartet werden können.
Das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Anne- Gabrielle Mittaz Hager erforschte daher die Durchführbarkeit und die Wirkungen eines zu Hause angewendeten Bewegungsprogrammes bei Menschen mit Forschung Bewegungstraining bei Alzheimer Forschende der Hochschule für Gesundheit der HES-SO Valais-Wallis untersuchten die Wirkungen eines zu Hause durchgeführten Bewegungsprogrammes bei Menschen mit einer Alzheimer-Erkrankung. Mit dabei sein – Inklusion ermöglichen 11 Alzheimer. Die Pilotstudie zielte darauf ab, die Wirksamkeit eines solchen Heimtrainings auf das Gleichgewicht, die Mobilität sowie die exekutiven Funktionen des zentralen Nervensystems zu untersuchen.
Insgesamt nahmen zwölf Personen mit einer Alzheimer- Diagnose, die noch selbstständig zu Hause wohnten, an der Studie teil. Das Heimtraining, bestehend aus physischen Aufgaben, wurde mit Hilfe eines digitalen Tablets während acht Wochen durchgeführt. Dabei wurden die Teilnehmenden einmal wöchentlich von speziell ausgebildeten Physiotherapeut_innen in ihrem Zuhause besucht und während der Übungen angeleitet. Zusätzlich trainierten die Teilnehmenden zweimal wöchentlich in Anwesenheit ihrer Angehörigen. Um die Wirksamkeit des Heimtrainings zu untersuchen, absolvierten die Teilnehmenden vor und nach dem zwei Monate dauernden Übungsprogramm verschiedene Tests. So wurden unter anderem Messwerte zum Gleichgewicht, zur funktionellen Mobilität und zu den exekutiven Funktionen erhoben.
Die Datenerhebung der Studie wurde im Frühjahr 2022 abgeschlossen und die daraus resultierenden Ergebnisse werden noch in diesem Jahr an wissenschaft lichen Fachtagungen vorgestellt. Das Projekt soll neue Erkenntnisse liefern, wie physische Aktivität die Mobilität und kognitive Funktionen bei Personen mit einer Alzheimer- Erkrankung beeinfl usst. Alzheimer Schweiz hat dieses Forschungsprojekt gefördert, um Demenzerkrankte mit nicht medikamentösen Interventionen zu unterstützen und Wissenslücken zu schliessen.
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Gisela Dionisius-Neeser
19.07.2024Gisela dionisus-Neeser