Alzheimer ist die häufigste Demenzform (ca. zwei Drittel aller Diagnosen). Typisch für diese Gehirnerkrankung ist der Gedächtnisverlust. Das Risiko von Alzheimer steigt mit dem Alter. Ab 60 Jahren verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit zu erkranken alle fünf Jahre. In seltenen Fällen kann die Krankheit bereits ab Anfang 30 auftreten.
Ursachen
Alzheimer verursacht den fortschreitenden Abbau von Nervenzellen im Gehirn. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass krankheitstypische Eiweissablagerungen für das Sterben der Nervenzellen verantwortlich sind. Was zu den Eiweissablagerungen im Gehirn führt, ist bis heute nicht vollständig geklärt.
Die Alzheimer-Demenz wurde nach ihrem Entdecker Alois Alzheimer benannt, der die Krankheit anhand der Patientin Auguste Deter 1906 erstmals beschrieb.
Symptome und Krankheitsverlauf
Der Abbau der Nervenzellen findet in Hirnregionen statt, die wichtige geistige Funktionen wie Gedächtnis, Sprache, Planen, Handeln und die zeitliche und räumliche Orientierung steuern. Die Krankheitsdauer beträgt im Durchschnitt etwa sieben bis neun Jahre. Der Krankheitsverlauf ist für jede Person mit Alzheimer individuell; bestimmte Symptome können früher oder später als bei anderen auftreten.
Zu Beginn ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Beispielsweise erinnern sich Menschen mit Alzheimer nicht mehr an eine Abmachung vom Vortag oder es fällt ihnen schwerer, einem Gespräch zu folgen. Auch erste Wortfindungsstörungen treten auf. Für einzelne Gegenstände entfallen ihnen die Bezeichnungen. Die Orientierung an unbekannten Orten, wie beispielsweise in den Ferien, nimmt ab. Die Selbstständigkeit im Alltag geht zunehmend verloren, was sich auf Privat- und Berufsleben auswirkt.
Diese frühe Phase dauert ca. zwischen drei und fünf Jahren. In dieser Zeit ist es wichtig, eine genaue Diagnose zu erhalten, sich ausführlich über Demenz zu informieren und persönliche Angelegenheiten für die Zukunft zu regeln.
In einem mittelschweren Stadium ist die demenzkranke Person stärker auf Hilfe und Anleitung angewiesen. Eine Betreuung durch mehrere Menschen wird notwendig. Zunehmend verblassen Erinnerungen an Kernereignisse des eigenen Lebens. Ein Gespräch zu führen wird schwieriger, das Sprachverständnis nimmt ab. Die Desorientierung betrifft auch vertraute Umgebungen. Betroffene können Geschehnisse nicht mehr zeitlich einordnen. Durch den Gedächtnisverlust erleben sie sich immer mehr in der Vergangenheit und sehen sich wieder als jung. Auch ihr Verhalten ändert sich ganz unterschiedlich: Eine Person reagiert beispielsweise viel gereizter, eine andere Person wird freundlicher als ihr Umfeld sie vor der Erkrankung kannte.
Im Spätstadium einer Alzheimer-Demenz ist das Langzeitgedächtnis schwer beeinträchtigt. Sie leben in einer anderen Welt, die für andere unzugänglicher wird. Ihre Sprache beschränkt sich auf einzelne Worte, körperliche Symptome treten auf, beispielsweise wird der Gang unsicherer. In diesem Stadium sind die erkrankten Menschen rund um die Uhr auf Pflege und Betreuung angewiesen. Häufig ist dann ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung unumgänglich. Dennoch besteht über die emotionale Ebene, beispielsweise über Düfte oder Musik, auch weiterhin ein Zugang zu ihnen.