«Früher war ich ein Perfektionist, was für mein Umfeld teilweise auch anstrengend war», erzählt Thomas F.* schmunzelnd. Viele Jahre arbeitete der gelernte Elektroniker bereits erfolgreich in der IT. Ende 2020 wechselte er innerhalb der Firma die Abteilung. Während die Arbeitskollegen sich rasch in der neuen Materie zurechtfanden, konnte Thomas nicht Fuss fassen. Irgendwann merkte er, dass es trotz vielen Notizen und langen Arbeitstagen nicht klappte. Er suchte den Hausarzt auf und erhielt die Diagnose Burnout. Als die Therapie auch nach Monaten keine Wirkung zeigte, liess sich Thomas F. erneut untersuchen und erfuhr, dass er Alzheimer hatte.


«Ich war froh, eine Erklärung zu haben, auch wenn die Wochen danach für mich und meine Partnerin eine emotionale Berg- und Talfahrt waren», meint Thomas F. Im Diagnose-Gespräch wurden sie auf die Sektionen von Alzheimer Schweiz aufmerksam gemacht. Inzwischen besucht seine Partnerin eine Gesprächsgruppe für Angehörige und er eine Gruppe für jung Erkrankte. Beide schätzen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. 


Thomas F. ist nicht mehr berufstätig. Umso wichtiger ist ihm deshalb eine Tagesstruktur. Er steht mit seiner noch berufstätigen Partnerin auf und unterstützt sie bei Haushaltsarbeiten. «Manchmal kommt es vor, dass das Besteck eine neue Bleibe findet», erzählt er lachend. Heute braucht er mehr Zeit, wenn er seinem Hobby, der Schreinerei, nachgeht und zum Beispiel ein neues Möbel anfertigt für die Spielgruppe, die seine Partnerin leitet. «Ich versuche, locker zu bleiben und das zu machen, was noch möglich ist», erzählt Thomas F. 


Er und seine Partnerin haben ihr Umfeld über die Diagnose informiert. Thomas F. ist überzeugt, dass das Verheimlichen der Krankheit nichts bringt, da sie früher oder später offensichtlich wird. Familie, Freunde und Bekannte wissen, warum er sich Notizen macht, und unterstützen ihn, wenn ihm etwas nicht mehr gegenwärtig ist. «Ich wollte mich nicht unter Druck setzen, um den Schein zu wahren», erklärt er. Diese Offenheit im kleinen Kreis hat sich bewährt. 
 

* Name der Redaktion bekannt