Von der Ohnmacht der medizinischen Forschung gegenüber Demenz
Unser Leben ist endlich. Davon dürfen und können wir ausgehen. Aber was war vorher? Und was kommt danach? Niemand kann uns das sagen. Wir können rätseln und wetten. Aber eine wirklich sinnvolle und befriedigende Antwort werden wir kaum erhalten. Also bleibt uns eigentlich nur eins: Unser Leben so zu nehmen, wie es ist. Und zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Zu unseren Gunsten. Aber auch zugunsten all jener, mit denen wir noch eine beschränkte aktive Zeit auf diesem Planeten teilen.
Ein solches Leben und Vorgehen setzt auch eine gewisse Bescheidenheit und Demut voraus. Tugenden, die heute nicht mehr als wirklich wichtig und bedeutend eingestuft werden. Wie und wo werde ich einmal enden? Werde ich den Abschied von einer Welt in eine andere entspannt und zufrieden erleben? Das frage ich mich, mit zunehmenden Gebresten und Einschränkungen auch durch meine Alzheimer-Erkrankung, immer häufiger. Wo sind die Wege? Wo die Auswege?
Weltweiter Wettlauf
Grosse Hoffnungen auf schnelle medizinische Erfolge im Bereich der Demenzforschung können wir uns kaum machen. Dazu haben wir betroffenen Laien in eigener Gesundheitssache seit Langem keine wirklich guten Nachrichten mehr von der weltweiten Forschungs- und Entwicklungsfront gehört. Trotz grosser Investitionen und einschlägig genährter Hoffnungen der Pharmafirmen im weltweiten Wettlauf um das erste wirksame Heilmittel gegen Alzheimer-Demenz sind signifikante Erfolge bisher ausgeblieben.
Alzheimer macht Angst, nicht nur weil geeignete Medikamente und Behandlungsformen gegen die Krankheit bisher nicht gefunden werden konnten. Sondern auch, weil der Verlauf des Leidens mit einem fortschreitenden Abbau und der Zerstörung der Denk- und Hirnkapazitäten bei den Betroffenen einhergeht. Dies kann je nach Schweregrad bis hin zu einer mentalen Rückkehr in einen kindlichen Status und zu einer weitgehenden Apathie und kommunikativer Unfähigkeit führen.
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