Offen dazu stehen, dass man selbst oder jemand aus der Familie an Alzheimer erkrankt ist, fällt vielen schwer. Die Vorstellung vom Verlust des Verstandes und der steigenden Abhängigkeit von Dritten schürt Ängste und Schamgefühle. Die fehlende Hoffnung auf Heilung trägt dazu bei, das Bild einer schrecklichen Krankheit aufrechtzuerhalten, die von Verlust geprägt ist: Verlust von Bindungen, Gedächtnis, Orientierung und Autonomie. Diese Stigmatisierung zeigt Folgen: Vorsorgeuntersuchungen werden gemieden, Angehörige spielen den Ernst der Lage herunter und wichtige Vorkehrungen werden nicht getroffen.
Auch in der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz gibt es viele Tabuthemen: Wie steht es um die sexuellen Bedürfnisse von Erkrankten? Wie komme ich mit dem Rollenwechsel von der Partnerin zur Betreuerin zurecht? Was, wenn mich die Pflege meines Ehemanns ekelt? Viele möchten so lange wie möglich in gewohnter Umgebung verbleiben. Ist die Pflege zuhause wirklich die beste Lösung? Um den Blick auf die Krankheit zu verändern, widmet sich die Nationale Demenzkonferenz am 30. April 2024 diesen Tabuthemen und zeigt Möglichkeiten eines offenen Umgangs auf. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag, sodass Kranke und ihre Angehörigen in der Gesellschaft akzeptiert und respektiert werden.
Die in Deutsch und Französisch gehaltene Veranstaltung richtet sich an Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen, der Sozialen Arbeit und verwandten Berufsfeldern.
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