Die neue, frisch renovierte Tagesstätte befindet sich auf der linken Seite des Genfersees in ländlicher Umgebung. Sie ist im zweiten Stock eines historischen Gebäudes untergebracht, des Pflegeheims La Maison de Vessy. Während der ganzen Woche werden dort Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform betreut. Die Tagesstätte besteht aus einem grossen Raum, der mit freundlichen Trennwänden aus Holz in verschiedene Wohnbereiche um eine zentrale Kücheninsel herum gegliedert ist. Die grosse Terrasse erstreckt sich über die ganze Länge des Gebäudes.
Die Besucherinnen und Besucher von heute Mittwoch – eine Gesprächsgruppe für Personen im Anfangsstadium der Krankheit – sitzen auf bequemen Fauteuils und diskutieren über Freiheit. Die Kunsttherapeutin Claudia Menzago Longchamp hat die Thematik vorgeschlagen. Sie wird über mehrere Wochen hinweg anhand von verschiedenen Texten oder Gemälden behandelt. An diesem Mittwochnachmittag geht es um die körperliche Freiheit. Dazu hat Claudia Menzago Longchamp zwei Kunstwerke ausgewählt. Die Stimmung in der Gruppe ist fröhlich und entspannt. Die Therapeutin lädt die Teilnehmenden ein, das Wort zu ergreifen, ihre Meinung zu den Werken zu äussern, sie zu beschreiben und diese zu kommentieren. Sie können auch aufstehen, um die gezeigten Szenen nachzuspielen. So können die Teilnehmenden die Darstellungen interpretieren, einen Bezug zu den Figuren herstellen und mit den Anwesenden kommunizieren. «Kunst ist ein therapeutisches Werkzeug, das neue Möglichkeiten der Begegnung schafft», erklärt die Kunsttherapeutin.
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