Die vom BAG in Auftrag gegebene Studie «Demenzbarometer II» untersucht, was Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 18 bis 96 Jahren zum Thema Demenz denken und wissen. Dazu wurden im vergangenen Jahr 862 Personen befragt. Eine solche Befragung wurde im Auftrag von Alzheimer Schweiz bereits einmal im Jahr 2012 durchgeführt. Basierend auf der aktuellen Umfrage konnte deshalb nun untersucht werden, ob und wie sich die Einstellung zum Thema Demenz über die Jahre verändert hat.

Die Auswertungen des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich zeigen, dass die Haltung gegenüber Menschen mit Demenz tendenziell positiv geblieben ist und allgemein schweizweit die Befragten angeben, über ein gutes Wissen über Demenz zu verfügen. Dies steht jedoch im Kontrast zu konkreteren Wissensfragen, wie z.B. zu Präventionsmöglichkeiten bei Demenz, die sehr unterschiedlich beantwortet wurden. So meinen beispielsweise knapp 27 Prozent (2012: 25 %), «ein gottgefälliges Leben» sei ein guter Schutz.

Rund 64 Prozent (2012: 62 %) der Befragten gaben ausserdem aktuelle oder frühere Kontakte mit Erkrankten an, meist im familiären Kontext. Diese Personen fühlen sich entsprechend eher besser über das Thema Demenz informiert und haben auch mehr Interesse daran bekundet.

Sehr kritisch zu bewerten ist hingegen, dass der Anteil der Personen, die bei einer Demenzdiagnose nicht mehr leben wollen würde mit einem Viertel im Zeitvergleich noch einmal um sechs Prozentpunkte angestiegen. Die meisten Personen informieren sich auch heute eher über die Printmedien, das Radio und Fernsehen, und 43 Prozent kennen die Vereinigung Alzheimer Schweiz.

Zusammenfassend zeigen die Auswertungen beider Demenzbarometer, dass die Einstellungen zwar relativ stabil positiv geblieben sind, jedoch bezüglich verschiedener Aspekte nach wie vor grosser Aufklärungs- und Informationsbedarf besteht. Sie bestätigt die heute noch immer und auch zukünftig grosse Bedeutung der Arbeit unserer Organisation und besonders unseren 21 kantonalen Sektionen, die im Rahmen von vielfältigen Aktivitäten wertvolle Sensibilisierungsarbeit leisten. Demenz bleibt ein wichtiges gesellschaftliches Thema, dem es auch im Jahr sechs der Nationalen Demenzstrategie mit sehr viel Aufmerksamkeit zu begegnen gilt.